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Ich bin internetsüchtig und ich sag euch auch warum

Der Webmaster Friday fragt diese Woche wie internetsüchtig man ist.

Ich würde mich im gewissen Sinne als internetsüchtig bezeichnen. Aber ich sehe das nicht als schlimm an, oder denke, dass das ein Problem ist, denn…

Ich habe durch das Bloggen durch Foren und so weiter, ganz großartige Menschen kennenlernen dürfen. Und die wohnen nunmal weiter weg. Die meisten jedenfalls. Ich nutze überwiegend Facebook um in Kontakt zu bleiben und zu kommunizieren. selbst mit meiner Schwester schreibe ich über Facebook. Gut, nun hab ich kein Smartphone und somit kein Whats App und wie se nich alle heißen. Aber Facebook ist ne ganz große Hausnummer in meinem Leben.

Und ich bin allein deswegen schon irre viel im Netz, weil es mir meistens einfach scheiße geht und ich das als Ausgleich für meine Psyche brauche. Ich kann nicht ständig raus und unter Leute. Will ich auch gar nicht. Ich surfe lieber im Netz. Ja, ich bin sehr sozial und komme schnell mit Menschen ins Gespräch, dennoch bin ich lieber alleine. Nicht, dass ich ungesellig bin, aber wie gesagt gehts mir oft nicht gut und ich will meine Ruhe und mich nicht verstellen müssen. 

Wenn ich morgens aufstehe, mache ich als erstes den Rechner an, geh ins Bad, mach mich fertig und weils zu früh ist für irgendwas geh ich noch ins Netz bis ich zu meiner Großtante muss, die versorgen und mit dem Hund und was sonst immer so alles ansteht. Und wenn ich nach Hause komme, geht auch als erstes der Rechner an.
Wenn ich unterwegs war ist mein Schmerzpegel immer extrem hoch und ich brauche das Netz um runter zu kommen und mich abzulenken.

Facebook, Pinterest, Tumblr, 9GAG, Blogs, You Tube, vor allem meine Serien, Foren…. es gibt immer ein Eckchen wo was los ist und es gibt jeden tag sehr, sehr, seeeeeeeeehr viel zu lachen.

Ich liebe das Internet, meine Freunde wohnen da. Ich bin dankbar für das Internet, die würde ich nämlich sonst nicht kennen.
Mein Vater sagte immer: “Das sind keine richtigen Freunde, das sind Fremde!”
Das ist definitiv nicht so. Das sind fantastische Menschen, die mich glücklich machen, um die ich mich sorge, mit denen ich fühle, die mit mir fühlen, die mich lieben und die ich sehr liebe. Diese Menschen haben mir erst gezeigt was Freundschaft ist. Dass Freundschaft nicht nur daraus besteht zu geben, sondern auch was zu bekommen.

Und wenn das Kommunizieren mit ihnen bedeutet, dass ich internetsüchtig bin, dann bin ich das gerne ^^

Und als hauptberufliches Fangirl brauche ich das Internet auch dringend. Ich muss mich doch über meine ganzen Fandoms austauschen und mich über Fangirlzeug auf dem Laufenden halten.

Ich erzähl euch mal was ganz persönliches. Da versteht ihr vielleicht besser, warum ich so dankbar für das Internet bin.

Wie gesagt, bin ich nicht so der rausgeh-Typ. ich bin lieber zuhause. Da fühle ich mich am wohlsten. Vor ein paar Jahren fing es an mir körperlich immer schlechter zu gehen. Ich war kaum noch in der Lage viel zu machen. Zudem habe ich arbeitstechnisch echt schlimme Zeiten erlebt. Unsere Chefs haben uns irrsinnig unter Druck gesetzt, nicht bezahlt und so späße. Irgendwann habe ich gekündigt, war arbeitslos und psychisch und physisch komplett am Ende. Ich musste zudem viele Medikamente nehmen und wurde sehr depressiv. Das ging so weit, dass ich mir echt gerne das Leben genommen hätte. Ich habs nicht getan, wegen meinem Hund. Bis ich dann eine allergische Reaktion auf ein Medikament hatte und wirklich fast hops gegangen wäre. Todesangst hat mich von dem Todeswunsch befreit. Komisch oder?

Meine Freunde haben mich komplett hängen lassen. Niemand war für mich da. Ich war alleine. Ganz alleine. Alles was ich hatte, und das klingt jetzt vielleicht bescheuert, war aber so, war mein Hund, die Herr der Ringe und die Harry Potter Filme (damals gabs erst 1-3) und das wars.
Ich hatte damals kein Internet. Ich habe teilweise tagelang auf der Couch gelegen und in Dauerschleife diese Filme geguckt. Und das war meine comfort zone.
Hätte ich damals Internet gehabt, das weiss ich ganz sicher, hätte ich nicht so gelitten. Dann hätte ich die Depression schneller überwunden. Ich hätte mich nicht alleine gefühlt, denn ich wäre es nicht gewesen.
Ichhabe mich inzwischen von allen damaligen Freunden getrennt und habe genau zwei Lieblingsmenschen die hier in Berlin leben. beide kenne ich aus dem Internet. ^^ Und dann eben noch so Lieblingsmenschen wie Dani aus hamburg, Sui, die irgendwo wohnt *gg*, Conny in Hannover und noch ein paar ^^ (Sorry, dass ich hier nicht alle nenne, aber das ist eh schon ein laaaanger Artikel xD ich liebe euch alle und ihr wisst dass ich euch meine!)

Um sich nah zu sein, braucht man nicht am selben Tisch sitzen.

Ich hatte die Tage ja wieder so eine Phase, wo ich kurz vor dem abrutschen war. Was hat mir geholfen? Richtig. Meine Freunde. Die “Fremden aus dem Internet”. Menschen, die mich an meinem Geburtstag überraschen und quer durch Deutschland fahren, wo mein eigener Vater es nicht mal schafft über die Straßen zu gehen und zu mir zu kommen.
Menschen, die mir aufmunterungs-Päckchen schicken, wenns mir scheiße geht. Einfach so. Menschen, die mir Geburtstagsgeschenke schicken, obwohl sie mir noch nie begegnet sind und man vielleicht “nur” mit ihnen telefoniert hat.

INTERNET!!!!!!!

Facebook ist für mich keine Sammelstelle von Freundschaften die keine sind, sondern nur so genannt werden. Es ist viel mehr für mich. Eine Rettungsstelle. Ein Anker. Eine Hütte mit Kamin im Schneesturm. Das ganze Internet.
Ich kenne nun Menschen die genau so sind wie ich. Ich kam mir immer vor wie ein Alien vorher. Weil ich halt immer so ein… Spinner war. Und alle um mich herum fanden das zwar lustig und so, aber es war halt keiner so. Und nun kann ich auf Tumblr gehen und mich ewig mit meinen Leidenschaften beschäftigen.
Im Real Life völlig unmöglich. Nicht auszudenken. 
dank des Internets kann ich mich und meine geballte Freakigkeit und Geegkigkeit komplett entfalten. Und ich liebe und genieße es. Sehr. Jeden Tag.  

Das Internet und die Menschen darin bereichern mein Leben sehr. Danke Internet, danke Menschen ^^

Ps: Ich bin auch oft unterwegs und es ist dann nicht so, dass ich Entzugserscheinungen bekomme oder so ^^ Wenn das Leben außerhalb des Netzes ruft,  dann bin ich zur Stelle. Aber ich bin dann auch wieder froh, wenn ich mich in meinen Rechner vergraben kann ^^

3 Kommentare

  1. Ich finde das eher normal ….. mist ich bin ja auch meist im netz unterwegs 🙂

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