Ich bin spät dran! Aber hier kommt der 3. Teil. Eine Musicalverfilmung erster Klasse:
Die Tänzerin Roxy (Renée Zellweger) verfolgt ein heiß ersehntes Ziel:
Sie will mindestens so erfolgreich werden wie der schillernde Nachtclubstar Velma (Catherine Zeta-Jones). Als Roxy jedoch erfährt, dass ihr Geliebter sie nur ausnutzt, wird sie zur Mörderin. Das Schicksal will es, dass ihr Idol Velma kurz vorher einen Doppelmord begeht und sie im Gefängnis aufeinander treffen.
Roxy fasst einen raffinierten Plan:
Sie engagiert Velmas Verteidiger, den gerissenen Staranwalt Billy Flynn (Richard Gere), und setzt auf die Macht der Presse um endlich genau so berühmt zu werden wie ihr Idol.
Darsteller:
ROXIE HART – Renee Zellweger
VELMA KELLEY – Catherine Zeta-Jones
BILLY FLYNN – Richard Gere
MATRON MAMA MORTON – Queen Latifah
AMOS HART – John C. Reilly
KITTY BAXTER – Lucy Liu
BANDLEADER – Taye Diggs
MARY SUNSHINE – Christine Baranski
Laufzeit: 113 min.
Chicago ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme.
Unterhaltung und Gänsehaut pur!
Ohne computergenerierte Effekte wird hier nur mit Licht, Schatten, Accessoires und den Darstellern jongliert. Und das alles absolut hochkarätig und erstklassig.
So reicht in einer Szene ein schwarzer Hintergrund mit schwarzem spiegelndem Boden, ein paar Spiegel und eine Leuchtschrift.
Eine Wand ist keine Wand, sondern Stoff, der bei der richtigen Beleuchtung durchsichtig wird und in die nächste Szene führt…
Die Dasteller überzeugen nicht nur mit ihren gewohnten schauspielerischen Talenten, sondern auch mit akrobatischen Tanzeinlagen und Broadwaytauglichem Gesang.
Queen Latifah, aka. Dana Owens, spiel hier wohl ihre ungewöhnlichste Rolle als “Mamma” Morton. Einer burschikosen aber eleganten Schliesserin im Frauengefängnis. Ihr Höhepunkt ist ein Auftritt aller erster Güte mit dem Song “When You’re Good To Mama”. Auf der DVD gibt es einen Zusatzsong namens “Class”, der von ihr und Catherine Zeta-Jones performed wird. Gesanglich einfach wundervoll! Auch auf dem Soundtrack ist dieser Song zu finden.
Richard Gere als schmieriger Anwalt Billy Flynn – Eine Glanzleistung!
In einer Szene soll ein kraftvoller Stepptanz von Gere eine dramatische Gerichtsszene untermalen. Jeder Step wurde von ihm getanzt. Er hatte keinen “Stunttänzer”. Alle Steps die zu hören sind, sind original Tonaufnahmen dieser Szene!
Auch sehr schön die Interview Szene, in der die Reporter buchstäblich zu Billy Flynns Marionetten werden und Renée Zellweger zu seiner Handpuppe – mit einem herrlichen Gesichtsausdruck.
Eine Zeile von Billy Flynn, die ganz gut zeigt wer er ist:
“Sie können mir glauben, wenn Jesus Christus heute in Chicago gelebt hätte und mit 5000$ zu mir gekommen wäre, wäre die Sache anders ausgegangen.”
Beeindruckend sind bei diesem Film wohl sämtliche Musikszenen. Aber es gibt zwei, die wirklich atemberaubend sind.
Dazu zählt für mich einmal die Szene “Cellblock Tango” und zum anderen die Szene “Razzle Dazzle them”.
Erste arbeitet viel mit Licht und Schatten. Sechs Mörderinnen erzählen tanzend von ihren Taten, jeweils mit einem Tanzpartner, der den Ehemann darstellt. Blut wird hier von roten Tüchern dargestellt.
So viel Wut, Hass und Verzweiflung durch Tanzen dargestellt – Gänsehaut pur!
Die andere Szene ist eine etwas andere Gerichtsszene.
Es geht darum, den Gerichssaal als Zirkus zu sehen.
Wie dort mit Details und Darstellern gearbeitet wird ist einmalig!
Das zu erklären macht keinen Sinn, man muss es selbst sehen.
Im Großen und ganzen geht es in dem Film Chicago um die Schnellebigkeit einer Stadt und den Einfluss der Medien, bzw. die beeinflussung von Medien.
Ein schöner Satz zum Schluss:
“Das ist Chicago, kleine. Es geht nichts über frisches Blut an der Wand.”
Dieser Film lohnt sich absolut!