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Rechtzeitig die Reißleine gezogen?

Vor zwei Wochen war ich bei meiner Hausärztin. Als ich ihr sagte, dass ich seit einiger Zeit vegan lebe, wollte sie sich mal meine Blutwerte ansehen.
Die waren ja beim letzten Mal, da hab ich noch Fleisch gegessen, etwas daneben. Ich begrüßte das sehr, denn so kann ich auch schwarz auf weiß sehen wie sich mein Körper zum Positiven verändert im Laufe der Zeit.

Das Ganze ging auch sehr schnell. Zwei tage später war ich da um mir die Ergebnisse sagen zu lassen. Meine Werte sind grundsätzlich top!

Aber es gab nen kleinen Dämpfer. Meine Entzündungswerte sind extrem hoch, das gefiel ihr nicht. Ich denke, das liegt an einem meiner Zähne, der macht ärger, schon länger und müsste rausoperiert werden, ich hab aber einfach Panik davor und schiebe das noch vor mich hin. Dass das nicht gut ist weiss ich.
Dann war meine Harnsäure noch erhöht. Das war ja der Grund warum ich damals gesagt habe, ich gucke jetzt mal was passiert, wenn ich kein Fleisch mehr esse und mich dann damit beschäftigt habe und dann in erster Linie wegen des Tierleids dabei geblieben bin, bzw zum Veganismus gewechselt habe.
Vor 6 Wochen habe ich angefangen mich zu wiegen. Davor wollte ich nicht auf die Waage, aber ich brauchte ja irgendwann mal ein Gewicht um zu sehen, ob ich abnehme.
Ich habe seit dem ersten Wiegen über 7 kg abgenommen. Also mehr als 7 kg in sechs Wochen. Das ist meiner Ärztin zu schnell und sie sagt, dass ich aufpassen muss, denn sonst steigt die Harnäure weiter und ich darf mich mit nem Gichtanfall rumschlagen. Nun kann ich aber nichts dafür, dass ich so schnell abnehme. Es purzelt einfach, liegt nunmal an der Ernährung. Ich esse 2-3 Mal am Tag, aber halt gesund und an mir ist viel dran, daher purzelt es auch so schnell. Kann ich nix machen.

Und eine Altlast, die ich schon seit gut 10 Jahren mit mir rumschleppe ist meine Fettleber.

Heutzutage nicht ungewöhnlich, die meisten Menschen ernähren sich halt einfach schlecht und zu fettreich und viel zu viele haben eine Fettleber. Oft sind sogar schon Jugendliche betroffen.

Ich habe mich die letzten 10 Jahre unter aller Sau ernährt und da freut sich so eine Leber halt nicht drüber.

Die Fettleber beruht auf einer Störung des Fettsäure– und Triglyceridstoffwechsels der Leberzelle und kann daher unterschiedliche Ursachen haben. Der größte Teil der Fettlebererkrankungen beruht auf einem Missverhältnis zwischen Kalorienzufuhr (über die Nahrung) und Kalorienverbrauch, welches zu einer positiven Energiebilanz (einem Kalorienüberschuss) führt.

Heißt, die Leberzellen verfetten und die Leber kann nicht mehr vernünftig arbeiten. Das kann Leberentzündung, Leberkrebs, Diabetes, Zirrhose, Herz- Kreislauf Erkrankungen oder Hepatitis zur Folge haben.
Das einzige was hilft ist eine Ernährungsumstellung (erledigt) und eine Gewichtsreduktion (bin dabei).
Nun meinte meine Hausärztin, dass ich da jetzt nichts weiter machen könne. Müsse man halt jetzt abwarten. Nach etwas googlen habe ich aber rausbekommen, dass ich sehr wohl zusätzlich zur Ernährungsumstellung noch an meiner Ernährung feilen kann, um meiner Leber zu helfen. 

Eiweiß ist sehr hilfreich und dafür hat man auch als Veganer ja mehr als genug Quellen.
Über bestimmtes Gemüse freut sie sich, wie Brokkoli, Karotten, Spinat, Tomaten oder Obst wie Äpfel, Bananen, Kiwis…. damit kann ich meine Leber unterstützen und da ich das schon reichlich auf dem Speiseplan habe, bin ich sicher, meiner Leber gehts schon ein kleines bisschen besser ^^
2 Liter Wasser am Tag trinken ist schon eine andere Hausnummer. Ich schaffe grad so 1 1/2 Liter wenn ich mir Mühe gebe. Da muss ich noch an mir arbeiten.

Was mir wichtig ist, ist zu wissen was ich meiden sollte. Dazu gehört zB statt Weißmehlprodukten eher Vollkornprodukte zu verwenden, und Dinge die Blähen, wie Zwiebeln, Wirsing, Kohl, Bohnen sollte ich meiden. Und Alkohol in jeglicher Form auch, klar.
Nun habe ich noch einen Weißkohlkopf im Kühlschrank und einen Kopf Wirsing, die werde ich nun noch aufbrauchen, aber dann werde ich mich da vorerst von fern halten.

Denn wenn alles gut läuft kann ich so bereits in einigen Wochen meine Leber wieder heile machen.

Ich bin und war weit entfernt von Leberzirrhose oder Hepatitis oder Diabetes. Aber sowas kann auf einen zukommen, wenn man nichts tut. Und ich habe so lange nicht auf meine Gesundheit geachtet (auch weil ich dachte, der Körper ist eh im Eimer, was macht das da noch) aber ich bin inzwischen so weit, dass ich denke, dass ich irgendwann wieder richtig fit werde. Sicher mit Einschränkungen, die Fibro wird immer sehr präsent bleiben, und auch die anderen Schmerzen werden durch Gewichtsverlust gelindert, aber die werde ich immer behalten.
Aber ich werde  nicht irgendwann an verfettetem Herz oder verfetteter Leber sterben. Nein, Sir, sicher nicht. Meine Oma starb an Leberkrebs, der Rest meienr Familie starb zu 98% an Krebs, ich habe da wahnsinnige Angst vor.

Ich hoffe, ich habe rechtzeitig die Reißleine gezogen. Ich hoffe, mein Körper erholt sich von meiner furchtbaren Ernährung der letzten Jahre.
Ich gebe mir jedenfalls alle Mühe, dass er das tut. Und ich liebe die Menschen in meinem Umfeld so wahnsinnig dafür, dass sie mich da so tatkräftig und moralisch unterstützen.

Alles wird gut.

Weitermachen 🙂

3 Kommentare

  1. Dielouni Dielouni

    Ich finde es toll, wie du kämpfst und das durchhälst. Und ich denke, es wird dir gut tun und du wirst dafür belohnt, dass du diese Veränderungen machst.
    Der Anfang ist gemacht, jetzt heißt es Geduld beweisen und weitermachen.
    Ich bin stolz auf dich!
    Mach unbedingt weiter so!!

    Liebe Grüße,

    Nina

  2. Ich schon wieder… 😉
    Das Thema ist mir aber wirklich nicht fremd…

    Bei mir hat meine alte Ärztin 20 Jahre meine ständig steigenden Leberwerte zwar gesehen, aber immer nur gesagt, da muss man ein Auge drauf haben. Das wars. Jetzt ist die alte weg, ihre Nachfolgerin ist ein ganz anderes Kaliber und damit nahm das „Schicksal“ letztes Jahr im August seinen Lauf… Ich wurde zur Diagnostik in eine Leberambulanz geschickt, war einfach ein einziger Alptraum, andere Geschichte, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte. Es gab dann einen Wechsel zu einem Spezialisten, unterm Strich ists so: Ich habe eine Autoimmunkrankheit, der Körper stößt die Gallenwege in meiner Leber ab, daher die wahnsinnig hohen Leberwerte, hinzu hat sich im Frühjahr diesen Jahres binnen kürzester Zeit eine Diabetes Typ 2 entwickelt. Bingo.
    Abnehmen, gesund ernähren, ja, das schon, allerdings muss ich fein aufpassen, zu viel Diät oder verkehrt stresst die Leber. Bei mir war das wohl vor 20 Jahren auch der Auslöser, dass die Autoimmunkrankheit sich bahn brechen konnte, damals habe ich 50 kg abgenommen. Nun ja. Ich habe nun seit Februar diesen Jahres 19 kg abgenommen, ernähre mich -ist ein echter Eiertanz- gesund und mach brav alles, was die Dottores mir sagen. Ich bekomme ein Medikament (was auch ein absoluter Kampf war, dass die Krankenkasse das auch trägt…) und das pampert meine Leber, damit sie sich erholen kann und mein Körper nicht weiter quasi gegen sie arbeitet. Die Prognosen von meinem Leberguru sind sehr sehr gut und es zeigt sich jetzt schon, dass ich alles richtig mache, die Werte sinken und sinken…und ich fühl mich derzeit so gut, wie schon lange nicht mehr 🙂 Auch mit Fleisch, aber das ist ja was individuelles. Und um das ganze rund zu machen, sollte man sich sportlich betätigen. Ich schwimme 🙂 Und überlege derzeit, ob ich mich nicht wieder mal nach Aqua Fitness umsehe, die ich als berufstätige auch machen kann, zeitlich gesehen 🙂 DAS ist nämlich in meinen Augen der absolute Oberkracher, um sich gut zu fühlen und dabei noch was für den Körper zu tun!

    Achte auf Dich, höre in Dich hinein und bleib am Ball!! Es ist fast nie zu spät, die Kurve zu kriegen!!!!

    Liebste Grüße
    Bine

  3. Mach dir mal keinen Kopf wegen der Fettleber, sowas kann auch anlagebedingt sein. Ich habe seit Jahren die Tendenz dazu – wie mein Vater und der starb an was anderem. Dabei habe ich kein Übergewicht, ernähre mich gesund, allerdings nicht vegan. Ich denke, dass du auf einem guten Weg bist. Und vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, einen veganen Blog ins Leben zu rufen. Es ist nämlich toll, was du da machst!
    LG
    Sabienes

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